Kurs ID 80

Eine Begegnung zwischen Faszination und Grauen: Das «Medea»-Paradigma

Interdisziplinäres Projekt zwischen den Fächern Erst- und Fremdsprachen, Alte Sprachen, Musik, Kunst und Gesellschaftswissenschaften
Online Anmeldung

Zielgruppe

  • Lehrpersonen Mittelschulen Sek II

Fächer

  • Deutsch
  • Französisch
  • Italienisch
  • Englisch
  • Spanisch
  • Alte Sprachen
  • Weitere Sprachen
  • Geschichte
  • Religion
  • Philosophie
  • Grundlagen für reflektiertes Denken
  • Musik
  • Bildnerisches Gestalten
  • Theater

Überfachliche Kompetenzen

  • Interdisziplinarität/transversaler Unterricht
  • Neue Lehr- und Lernformen
  • Selbstorganisiertes Lernen

Angebot

Kurs

Auskunft

André Müller, Mail: andra_mare@bluewin.ch, Tel. 079 328 42 82

Ziele

Der Kurs setzt sich das Ziel die literarische Darstellung der Medea-Figur quer durch die Zeit, von Euripides bis Heiner Müller, aber auch in interdisziplinärem Zugang, namentlich mit Blick auf Medeen der bildenden Kunst (u.a. bei Delacroix, Feuerbach) oder auf Cherubini’s gleichnamige Oper für eine aktuelle gymnasiale Unterrichtseinheit aufzuarbeiten. Zwei Aspekte sollen dabei im Fokus stehen:

  • Das «Fremde» zwischen Alterität und Alienität: Wie keine andere mythologische Figur verkörpert Medea das Moment der Fremdheit zwischen Gemeinsamkeit und absoluter Gegensätzlichkeit, zwischen anziehender «Andersheit» und furchterregender «Schlange» (so Grillparzers Jason). «Etrangers à nous-mêmes» (J. Kristéva) kann uns hierfür ein aktuelles (gesellschafts)theoretisches Modell bieten: Das «Fremde» uns gegenüber als jenes Eigene in uns, das wir fürchten und verleugnen. Die Schülerinnen und Schüler können hier im Idealfall aus dem Mythos eine Eigenreflexion über ihr Verhältnis zum «Anderen» entwickeln.
  • Der paradoxe Gewaltakt: Bestrafung des Anderen durch Annihilierung des gemeinsamen Eigenen hat seine erhabenste Form in Medeas souveräner Selbstermächtigung zum Mord an dem von ihr und Jason gemeinsam gezeugten Leben. Als oxymorale Negationsfigur findet sich dieser Akt aber strukturanalog in unzähligen gesellschaftlichen Praktiken und Diskursen der Gegenwart. Dies bis in die trivialsten wutbürgerlichen Niederungen des Musters: «Wenn ich nur ‘Klima’ höre, geht bei mir gleich eine Extraportion Fleisch auf den Grill!». Die Schülerinnen und Schüler können hier im Idealfall aus dem Mythos eine Eigenreflexion über selbstnegative Denk- und Handlungsformen entwickeln.

Ziel des Kurses ist es, im ersten Schritt die Grundlagen für eine (optional interdisziplinäre) Unterrichtseinheit zum «Medea»-Paradigma zu schaffen. Im zweiten Schritt bzw. am zweiten Kurstag sollen dann konkret durchgeführte Unterrichtseinheiten vorgestellt und gemeinsam kritisch diskutiert werden.

Inhalte

«Sieh in mir eine neue Medea!» - Was die gleichermassen verzweifelte wie skrupellose Marwood in Lessings Trauerspiel «Miss Sara Sampson» als hyperbolische Drohung gegen den abtrünnigen Liebhaber Mellefont ins Feld führt, zeigt uns auf exemplarische Weise mindestens zweierlei: Das agonale Schreckenspotential, das die blosse Andeutung einer Gewalttat gegen das eigene gemeinsame Kind auf sich bündelt, ist zeitlos und bildet als Demarkationslinie zum fast unvorstellbaren Grauen eine anthropologische Konstante; und auf der weiblichen Figur, die sich – verletzt, gedemütigt, hintergangen – zur ultima ratio des Kindesmordes fähig und bereit erklärt, verbleibt, bei allen Erklärungsansätzen und Handlungslogiken, ein Moment des Unverstehbaren, Undeutbaren. Medea ist schrecklich, und Medea verkörpert einen blinden Fleck der Hermeneutik bzw. mutet uns den Blick über die Grenze des Verstehbaren hinaus zu. Medea, in den künstlerischen Darstellungen stets von neuem als paradoxe shifting-Figur zwischen liebender Mutter und rachsüchtiger Furie, zwischen verletzlicher, betrogener Frau und unnahbarer kaltherziger Zauberin realisiert, bleibt Rätsel und Herausforderung zugleich.

Methoden

Methodisch kommen im Kurs zum Einsatz: Inputreferat, Plenumsdiskussion, Gruppenarbeitsphase, Ergebnissicherung und -auswertung im Plenum.
Ein Kursreader wird den Teilnehmenden vorab zur Verfügung stehen.

Ort

Olten

Format

Präsenz

Beginn

20.11.2024

Termine

Mittwoch, 20.11.2024 und Mittwoch, 2.4.2025

Leitung

André Müller, Reckholderweg 37, 4515 Oberdorf; Gymnasiallehrer, Weiterbildungsdelegierter VSDL & Kursleiter

Organisation

Fachverband VSDL in Kooperation mit der Universität Zürich

Referenten

Prof. Dr. Daniel Müller Nielaba, Universität Zürich

Kosten

CHF 440; Reduktion: VSG-Mitglieder CHF 10; VSDL-Mitglieder CHF 20 (kumulierbar)

Anmeldefrist

11.10.2024

Bemerkungen

  • Teilnehmerzahl: Min. 14, max. 24 TN
  • In den Kurskosten inbegriffen: Reader, Kaffeepausen und Mittagessen. Bei mehr als 14 Teilnehmenden werden die Kurskosten reduziert
  • Der Rücktritt durch einen angemeldeten Teilnehmenden nach Ablauf der Anmeldefrist ist vollumfänglich kostenpflichtig.
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VSDL – Verein Schweizerischer Deutschlehrpersonen

Verein Schweizerischer Deutschlehrpersonen (L1)

Fachverband innerhalb des VSG (Verein Schweizer Gymnasiallehrpersonen)

VSDL (Verein Schweizerischer Deutschlehrpersonen)
c/o Pascal Frey, Dr. phil.
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